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Territorialverhalten von Wolf und Hund.

Mein Haus, mein Garten, mein Revier.

Zusammenfassung vom Artikel

• Das Markieren von Reviergrenzen, das Verteidigen des eigenen Territoriums und die Wachsamkeit gegenüber Eindringlingen sind Verhaltensweisen, die Wolf und Hund gemeinsam haben.
• Territoriales Verhalten ist also ein natürlicher und wichtiger Aspekt des Hundeverhaltens, das tief in ihren Genen verwurzelt ist.  
• Wölfe markieren und verteidigen ihr Revier, da es die Lebensgrundlage ihres Rudels ist.  
• Auch Hunde betrachten ihr Zuhause als Ressource, die es zu bewachen und zu verteidigen gilt.  
• Unsere Vierbeiner erachten nicht nur ihre vier Wände und den Garten als Revier, sondern auch Wege und Gebiete, die sie öfter besuchen, z.B. wenn sie dort täglich spazierengehen.
• Hundehalter haben die Aufgabe, territoriales Verhalten im Blick zu behalten und auf ein gesundes Maß zu reduzieren, wobei konsequentes Training gefragt ist.

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Unsere Haushunde: Türsteher auf vier Beinen.

Hunde begleiten den Menschen seit Tausenden von Jahren, doch trotz dieser langen Domestizierung sind viele ihrer Verhaltensweisen tief in ihrer wilden Vergangenheit verwurzelt. So etwa das territoriale Verhalten, das wir bei unseren Hunden noch heute beobachten können.

Es gibt viele Parallelen zwischen dem Verhalten eines modernen Haushundes und dem des Wolfs. Aber wie äußert sich dieses territoriale Verhalten genau, und warum ist es für Hunde so wichtig?

Territorialverhalten Hund: Warum, wieso, weshalb?

Um das territoriale Verhalten von Hunden zu verstehen, müssen wir uns die Ursprünge dieses Verhaltens bei Wölfen ansehen. Wölfe leben in Rudeln und haben große, aber klar definierte Territorien, die sie gegen Eindringlinge verteidigen, da das Territorium die Lebensgrundlage eines jeden Rudels sichert: Innerhalb dieses Gebiets finden die Wölfe Nahrung, Schutz und sichere Orte zur Aufzucht ihrer Jungen. Das Rudel verteidigt sein Territorium gemeinsam, um Ressourcen vor fremden Wölfen oder anderen Raubtieren zu schützen.

Durch das gemeinsame Markieren und Verteidigen des Reviers stärkt das Rudel seine Zusammengehörigkeit und sichert das Überleben aller Mitglieder.

Das Markieren ihres Reviers mit Urin und Kot ist eine wichtige Methode, um anderen Wölfen ihre Anwesenheit und ihren Anspruch auf dieses Gebiet mitzuteilen. Diese Markierungen sind nicht nur eine Warnung, sondern auch eine Möglichkeit, Informationen über sich selbst, wie Geschlecht, Rang und Fortpflanzungsstatus, zu übermitteln.

Hier wohne ich – und das soll jeder wissen!

Hunde haben diese Verhaltensweise von ihren wilden Vorfahren übernommen. Selbst wenn sie in menschlichen Haushalten leben, ist das Bedürfnis, ihr Territorium zu definieren und zu verteidigen, nach wie vor tief in ihrer Genetik verankert und – je nach Rasse oder Individuum – teils sogar stark ausgeprägt. Wie und warum Hunde ihr Territorium markieren, ist einen genaueren Blick wert. 

Das Zuhause als Herz des Reviers:

Das eigene Zuhause eines Hundes ist sein primäres Territorium. Hier zeigt sich das territoriale Verhalten besonders deutlich. Viele Hunde reagieren auf das Eindringen von Fremden oder anderen Tieren in ihr Zuhause mit lautem Bellen oder sogar Aggressivität. Dieses Verhalten ist eine direkte Reaktion auf die Bedrohung ihres Territoriums, ähnlich wie Wölfe auf Eindringlinge in ihrem Revier reagieren würden. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Hunde bestimmte Bereiche des Hauses oder Gartens besonders intensiv bewachen wie etwa Fenster, Türen oder bestimmte Ecken des Gartens. Hier sind sie besonders wachsam und reagieren oft sofort auf ungewöhnliche Geräusche oder Bewegungen. 

Spazieren gehen heißt markieren gehen:  

Hunde verwenden, ähnlich wie Wölfe, Urin als primäres Mittel zur Markierung ihres Territoriums. Beim Spaziergang urinieren Hunde häufig an bestimmten Stellen, oft nur ein paar Tropfen, selbst wenn die Blase längst leer ist. Dieses Verhalten ist ein bewusster Akt der Kommunikation: Durch das Hinterlassen von Urinmarken signalisiert der Hund anderen Hunden, dass dieses Gebiet von ihm beansprucht wird.
Der Geruch des Urins enthält eine Vielzahl von Informationen, die für andere Hunde von Bedeutung sind. Interessanterweise zeigt sich bei Rüden oft ein stärkeres Markierverhalten als bei Hündinnen, was auf ihre Rolle in der Natur als Verteidiger des Rudels hinweist. Bei kastrierten Hunden kann das Markierverhalten abgeschwächt sein, aber es ist oft nicht vollständig unterdrückt, da es ein grundlegendes Element ihrer Kommunikation bleibt.

Auch wir Menschen müssen den Hunden Grenzen setzen.

Auch wenn das territoriale Verhalten unserer Hunde tief in ihrer Genetik verankert ist, müssen wir Menschen darauf achten, dass es nicht überhandnimmt. Natürlich ist es wichtig, den natürlichen Instinkten des Hundes Raum zu geben, andererseits müssen wir das Verhalten unserer Hunde in akzeptable Bahnen lenken.

Ein übermäßig territorialer Hund ist nicht nur anstrengend für den Menschen, sondern auch für das Tier selbst: Wenn unsere Hunde denken, es wäre ihre Aufgabe, Haus und Hof und ihre Menschen zu schützen, ist das schlicht purer Stress. Schnell kann das Verhalten solcher Hunde zum Problem werden, insbesondere wenn sie aggressiv auf Besucher oder andere Hunde reagieren.

Eine gute Sozialisierung und entsprechendes Training (mit einem Hundetrainer) sind daher entscheidend, um ein entspanntes und harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen.

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