Sprechen Wolf und Hund dieselbe Sprache?
Ähnlichkeiten und Unterschiede im Überblick.
Zusammenfassung des Artikels
Wolf und Hund verstehen sich auch ohne Worte.
Obwohl Wolf und Hund in unterschiedlichen Welten leben, ähnelt sich die Art ihrer Kommunikation bis heute stark. Für beide sind Körpersprache, Lautäußerungen und Geruch die wichtigsten Mittel, sich auszudrücken.
Obwohl sich Wolf Hund in einigen Aspekten der Kommunikation unterscheiden, so dürfte es ihnen noch heute möglich sein, sich gegenseitig zu verstehen. Zumindest konnte in einem Experiment nachgewiesen werden, dass viele Hunde auf das Heulen von Wölfen reagieren.
Welcher Kommunikationsmittel sich Wölfe bedienen und welche unseren Haushunden helfen, sich sowohl mit Artgenossen zu verständigen als auch mit Menschen zu kommunizieren und ihre Bedürfnisse und Emotionen zu vermitteln, das wollen wir im Folgenenden genauer betrachten.
Körpersprache bei Hund und Wolf
Wolf und Hund nutzen ähnliche Körpersignale, um Emotionen wie Angst, Aggression, Unterwerfung oder Freundlichkeit auszudrücken. Ein aufrechter Schwanz und aufgestellte Ohren signalisieren beispielsweise Dominanz oder Aufmerksamkeit, während ein eingezogener Schwanz und angelegte Ohren Unterwerfung ausdrücken können.
Neben der Stellung der Ohren und des Schwanzes sind die Körperhaltung, Gesichtsausdrücke und Augenkontakt wichtige Mittel der Körpersprache.
Lautäußerungen bei Hund und Wolf
Hunde und Wölfe kommunizieren durch Laute wie Knurren, Winseln und Jaulen. Unterschiede liegen im Heulen und Bellen: Während alle Wölfe heulen, tun dies nur wenige Hunderassen oder einzelne Individuen.
Dafür haben Hunde das Bellen für sich entdeckt, während Wölfe in freier Wildbahn eher selten bis gar nicht bellen. Das Bellen gilt als Ergebnis der Anpassung des Hundes an den Menschen: Es hat sich ganz einfach als effektives Mittel erwiesen, die Aufmerksamkeit des Menschen zu erregen.
Geruchskommunikation bei Wolf und Hund
Wölfe nutzen Gerüche, um Informationen über ihre Identität, ihren Status oder ihr Territorium zu übermitteln. Auch Haushunde nutzen Duftmarken zur Kommunikation. Sie setzen Urin und manchmal auch Kot ein, um ihr Territorium zu markieren und Informationen über sich selbst zu hinterlassen. Dieses Verhalten zeigt eine deutliche Parallele zu den Wölfen und betont die fortbestehende Bedeutung von olfaktorischer Kommunikation.
Taktile Kommunikation bei Wolf und Hund
Lecken, Schnüffeln und Anstupsen sind ebenfalls Mittel zur Kommunikation und finden sowohl zwischen Wölfen als auch unter Hunden sowie unter Hunden und Menschen statt.
Unterschiede in der Kommunikation
Im Gegensatz zu Wölfen, die in Rudeln unter ihresgleichen leben, müssen unsere Haushunde sowohl mit ihren Artgenossen als auch mit uns Menschen kommunizieren können. Sie haben im Lauf der Domestizierung auch ganz neue Talente entwickelt: Dazu zählt etwa die Fähigkeit, die Mimik und Gestik der Menschen zu verstehen und darauf entsprechend zu reagieren. So sind Hunde nicht nur in der Lage, Kommandos zu verstehen und umzusetzen, sondern sie erkennen auch, wie ihr Mensch gerade aufgelegt ist, sie können uns Menschen also ebenso lesen wie ihre Artgenossen.